Die Intensivpflegestation A verfügt über 16 Plätze. Schwerpunkte in der Versorgung sind einerseits die Betreuung von kranken Früh- und Neugeborenen, die Behandlung schwerer Infektionskrankheiten und Schwerverletzter. Auch die Betreuung vor und nach einer Operation sowie von brandverletzten Kindern findet auf der IPS A statt. Ausserdem betreuen wir Patienten, die sich nach einer Nierentransplantation in der Akutphase befinden sowie chronisch kranke Kinder. Häufig benötigen diese Patienten eine längerfristige künstliche Atemunterstützung. Angegliedert ist ein Schlaflabor, in dem Säuglinge und Kinder mit Schlaf-Atemstörungen untersucht und bei Bedarf auch weiter betreut werden.
Auf der Intensivstation B mit 9 Plätzen behandeln wir Neugeborene, Kinder und Jugendliche mit Herz-Kreislauf-Krankheiten oder angeborenen Fehlbildungen des Herzens. Das Behandlungsteam der Intensivstation wird hier ergänzt von Fachpersonen aus der Kardiologie, Kardiochirurgie und Herzanästhesie sowie aus dem psychosozialen Team und der Pflegeberatung. Diese Station hat sich zudem auf die Betreuung von Kindern, die Unterstützung durch eine Form der Herz-Lungen-Maschine benötigen, spezialisiert.
Die Neonatologiestation umfasst 16 Plätze und ist spezialisiert auf kranke Früh- und Termingeborene, wobei 4 Plätze für die nicht-invasive Beatmung zur Verfügung stehen. Neben der Behandlung von einfachen Anpassungsstörungen sind unsere weiteren Kompetenzen die Betreuung von Neugeborenen mit Herzfehlern, anderen angeborenen Fehlbildungen, Stoffwechselkrankheiten und Infektionen. Dies unterscheidet uns von einer Abteilung für Neonatologie im klassischen Sinne, wie man sie aus anderen Spitälern kennt.
Organisation der Intensivmedizin und Neonatologie am Kinderspital Zürich
Die Intensivstationen und die Neonatologie sind als «closed units» organisiert; das heisst: das intensivmedizinische bzw. neonatologische Behandlungsteam (Fachärztin für Intensivmedizin und diplomierte Expertin Intensivpflege) ist medizinisch und administrativ für die Patienten verantwortlich. Der Intensivmediziner bzw. Neonatologe ist ein Spezialist für die Behandlung von Organversagen und ein Generalist für die umfassende Behandlung des schwer kranken/verletzten Kindes. Je nach klinischer Situation werden weitere (Organ-) Spezialisten beigezogen, um den Kindern die bestmögliche organ-spezialistische Expertise zu geben. Diese Spezialistinnen kommen aus dem ärztlichen, pflegerischen oder Therapie-Bereich.
Die Kaderärztinnen der IPS/NEO haben in der Regel 2 Facharzt-Titel (Pädiatrie und Intensivmedizin oder Anästhesie und Intensivmedizin) sowie den Schwerpunkt Neonatologie. Die IPS-Pflegefachpersonen haben eine Nachdiplom-Weiterbildung in Intensivpflege. Die diplomierten Pflegefachpersonen verfügen über eine Fachexpertise und ein grosser Teil der Pflegefachpersonen hat zusätzliche Weiterbildungen absolviert (z.B. CAS /DAS/ MAS oder Master).
Das «closed unit»-Modell ist das Standard-Modell in der Schweiz und Voraussetzung für die Zertifizierung der Intensivstation (Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin SGI, Kategorie A-universitär) bzw. die Anerkennung der Neugeborenen-Station (Schweizerische Gesellschaft für Neonatologie SGN, Level 2b). Weitere Voraussetzungen für die Zertifizierung: Interdisziplinarität, administrative und fachliche Verantwortung für die Patienten unter Leitung der Intensivmedizin bzw. Neonatologie sowie Kriterien zur Weiterbildung und zum minimal erforderlichen Stellenplan, um die Qualität der Behandlung sicherzustellen. SGI-Zertifizierung und SGN-Anerkennung sind wiederum Voraussetzung für die Abrechnung mit dem DRG-«Komplexcode».
Das IPS-Team betreut die Patienten während 24h täglich. Die interprofessionelle Zusammenarbeit (Pflegedienst/Ärzte) ist sehr eng. Wir legen besonderes Gewicht auf Patientensicherheit und ethische Entscheidungsfindung, auf die Förderung einer Sicherheits-Kultur, einen strukturierten Tagesablauf, CIRS (Critical Incident Reporting System), Morbidity/Mortality- Konferenzen und das Monitoring von Qualitätsindikatoren (MDSI: Minimal Dataset Intensivmedizin).