Eine Pflegefachfrau betreut ein Kind auf der Intensivstation während der Coronavirus Pandemie
13.09.2022
Intensivstation

Nationaler Aktionsplan gegen Sepsis

Am heutigen Welt-Sepsis-Tag wird in der Schweiz ein Aktionsplan lanciert, der die Behandlung von Menschen mit Sepsis, einer lebensbedrohlichen Infektionskrankheit, verbessern soll.

Jährlich sind rund 20'000 Menschen in der Schweiz von Sepsis betroffen, fast 3'500 sterben daran. Eine Sepsis entsteht, wenn eine Infektionskrankheit zu einem Ausfall lebenswichtiger Organe führt. Am stärksten gefährdet sind Neugeborene und Kleinkinder, ältere Menschen und solche mit chronischen Erkrankungen. Bis zur Hälfte aller Sepsis-Überlebenden leidet langfristig, manchmal sogar lebenslang an den Folgen der Krankheit.

Aktionsplan mit vier Schwerpunkten

Mehrere europäische Länder haben bereits koordinierte Programme zur Bekämpfung von Sepsis gestartet. Vergleichbare Initiativen gab es in der Schweiz bisher nicht, obwohl auch hier Sepsis zu einer der führenden Todesursachen gehört. Ein Gremium aus Expertinnen und Experten hat nun einen nationalen Aktionsplan ausgearbeitet. Durch verbesserte Behandlung soll die Morbidität und Mortalität gesenkt und Betroffene sowie Angehörige besser unterstützt werden.

Die Fachleute sprechen sich für ein effizientes, national koordiniertes und auf die Patientinnen und Patienten fokussiertes Vorgehen aus. Sie formulieren dazu vier Kernanliegen: Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Ausbildung des Gesundheitspersonals, Verbesserung von Diagnose und Behandlung, mehr und besser eingebundene Unterstützungsangebote für Überlebende sowie Förderung der Forschung zu Sepsis.

Das Gremium ist überzeugt, dass die Umsetzung des Aktionsplans Menschenleben retten, Betroffene entlasten sowie die Kosten im Schweizer Gesundheitssystem senken wird. Zwölf nationale medizinische Fachgesellschaften haben ihre Unterstützung zugesagt.

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