Ein Kind steht auf dem Flur des Kinderspitals Zürich
25.01.2023
Kinderschutz

Medienmitteilung: Mehr Verdachtsfälle auf Kindsmisshandlung im 2022

Die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle des Universitäts-Kinderspitals Zürich verzeichnete auch 2022 wieder eine Zunahme der gemeldeten Verdachtsfälle von Kindsmisshandlungen: Die Zahl stieg von 625 auf 647.

Nicht in allen Fällen konnte die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle eine sichere Misshandlung feststellen. Sicher war das Team in 478 Fällen. In den restlichen 125 konnte der Verdacht nicht bestätigt, aber auch nicht ausgeräumt werden.

 

2022 wieder mehr Fälle von körperlicher Misshandlung
In der Erfassung von Kinderschutzfällen werden 5 Kategorien unterschieden: körperliche und psychische Misshandlung, sexueller Missbrauch, Vernachlässigung und Münchhausen Stellvertreter-Syndrom.
Dabei können in einem Fall mehrere Misshandlungsformen vorliegen. Zugeteilt wird das Kind derjenigen Kategorie, die am augenscheinlichsten ist. 

Die Zahl der psychischen Misshandlungen und vernachlässigten Kinder zusammen ist fast gleich wie im Vorjahr. Wobei die psychischen Misshandlungen zurückgegangen sind, aber dafür die Fälle der vernachlässigten Kinder zugenommen haben. Die Grenze zwischen diesen beiden Misshandlungsformen ist dabei fliessend. Die Zahl der sexuellen Misshandlungen ist im letzten Jahr in etwa gleichgeblieben.  

Mehr Risikosituationen erkannt
Der Anteil der Risikosituationen nahm nicht nur prozentual zu, sondern auch in den absoluten Zahlen: 31 Fälle wurden im letzten Jahr registriert, im Vergleich zu 13 Fällen 2021. Eine Risikosituation liegt vor, wenn wir zur Einschätzung gelangt sind, dass es nicht zur Misshandlung gekommen ist, jedoch ein Risiko für eine zukünftige Misshandlung besteht.

Mehr Details zu der Bilanz 2022 unserer Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle finden Sie in der Medienmitteilung.