Brandverletzte Kinderhaut Kinderspital Zürich
27.03.2018
PatientInnen

Roman: vom Feuer gezeichnet

Ein tragischer Unfall an einem sonnigen Tag: Roman, damals 11-jährig, rutschte aus, fiel ins offene Lagerfeuer und verbrannte sich die Haut. Seine Mutter Claudia erinnert sich an den schrecklichen Vorfall und die folgende Behandlung im Kinderspital Zürich.

„Ich war in unserem Bauernhaus, als ich Roman mit seinem älteren Bruder aus dem naheliegenden Wald heranrennen sah. Roman steuerte direkt den Brunnen an und sprang ins Wasser. Da wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich lief hin. Meine Söhne erklärten mir hastig, fast panisch, dass Roman ins Lagerfeuer gefallen war, sich verbrannt hatte. Ich sah ihn an, seine Haut glühte rot, stellenweise fiel sie ab. Sofort fuhren wir zum Hausarzt.“

Mit Helikopter ins Kinderspital geflogen

„Unser Hausarzt erkannte die Schwere der Verbrennungen, rief zuerst den Notwagen, entschied sich dann aber für die REGA. Also wurden mein Sohn und ich mit dem Helikopter ins Kinderspital Zürich geflogen. Natürlich hatte Roman Angst, doch vernebelte der Schock sein Bewusstsein, er spürte keine Schmerzen. Im Kinderspital Zürich empfingen uns Spezialisten des Zentrums für brandverletzte Kinder. Ab da ging alles sehr schnell.“

Hauttransplantation durch Chirurgen

„Die Flammen hatten besonders seinen Hals und seinen Unterarm in Mitleidenschaft gezogen – Verbrennungen dritten Grades. Noch in den nächsten Stunden wurde Roman operiert. Unter Vollnarkose wurde seine Haut gereinigt, totes Gewebe entfernt. Es sollte der erste von zahlreichen chirurgischen Eingriffen sein.“

Immer in Romans Nähe

„Roman war unglaublich tapfer. Er folgte den Anweisungen des ärztlichen und pflegerischen Personals, beklagte sich nicht. Ich wäre in seiner Situation niemals so stark gewesen. Mir war es sehr wichtig, in seiner Nähe zu bleiben, ich wollte ihn nicht alleine lassen. Das Kinderspital machte dies möglich. Ich verbrachte jeden Tag unter der Woche bei Roman, übernachtete auf einem Klappbett neben ihm. Zu Hause kümmerten sich mein Mann und eine gute Freundin, später eine Haushaltshilfe, um Romans drei Geschwister, den Haushalt und unseren Bauernbetrieb.“

Vertrauen in Fachpersonal

„Nach etwa zwei Wochen Aufenthalt erfolgte die Hauttransplantation: Dazu entnahmen Chirurgen Hautpartien von Romans Kopf und transplantierten diese auf die verbrannten Körperstellen. Die Operation verlief erfolgreich, Romans empfindliche Haut wurde in einen dicken Verband gewickelt. Für die nächsten Wochen galt Bettruhe. Er bekam einen Kompressionsanzug. Weiter wurde für ihn eine spezielle Liegeschale für die Nacht und Ruhezeiten angefertigt. In dieser hing sein Kopf über die Kante herunter. Diesen Anblick ertrug ich kaum. Er tat mir unglaublich leid. Doch war die fixierte Position entscheidend, damit sich die neue Haut am Hals schön dehnte. Andernfalls hätte sie sich sofort zusammengezogen und es hätten sich mehr Narben gebildet. Das Fachpersonal versicherte mir, dass die Haut gut heilte. Das gab mir Kraft und Hoffnung.“

Zu Hause geht Pflege weiter

„Als wir nach vier Wochen das Kinderspital verlassen durften, ging es Roman deutlich besser. Er musste drei weitere Monate in der Liegeschale zu Hause nachts schlafen, ein Jahr lang den Kompressionsanzug tragen, Sonne konsequent meiden, regelmässig in die Physiotherapie gehen und sich am Kinderspital untersuchen lassen. Heute, vier Jahre nach dem Vorfall, sind die Narben verheilt. Roman salbt seine Haut täglich ein. Vor Feuer hat er grossen Respekt.“

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