Viszerale-
und thorakale Fehlbildungen
Fehlbildungen
entstehen bereits während der Zeit im Mutterleib. Das heisst, das Neugeborene
kommt mit diesen Fehlanlagen zur Welt. Die Betreuung dieser Patienten beginnt
bereits vor der Geburt, indem bereits die werdenden Eltern über die zu
erwartende Fehlbildung, den Verlauf und Behandlung nach der Geburt informiert
werden. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der
Geburtshilfe und der Neonatologie/Intensivmedizin. Typische viszerale
Fehlbildungen sind:
Fehlanlagen der Lunge
Lücken im Zwerchfell
Fehlanlage der Speiseröhre
Fehlbildung der Gallenwege
Bauchwanddefekte
Darmfehlbildungen
gestörte Versorgung des Darmes mit Nerven (z. B. Morbus Hirschsprung) sowie
Enddarmfehlbildungen (Analatresie)
Zu den häufigsten Fehlbildungen gehören dabei die Leistenbrüche (Inguinalhernien).
Viszerale und thorakale Erkrankungen
Hier stehen erworbene Leiden im Vordergrund wie zum Beispiel Sodbrennen (Reflux), entzündliche Erkrankungen, wie z. B. Blinddarmentzündung („ Appendizitis "). Auch Steinleiden, wie z.B. Gallensteine gehören ins Spektrum der viszeralen Erkrankungen. Operationen an der Milz (subtotale Splenektomie) bei hämatologischer Erkrankung gehören ebenfalls in die alltägliche Viszeralchirurgie. Ebenfalls gehört übermässiges Schwitzen (Hyperhidrosis), welches konservativ nicht befriedigend behandelbar ist, in dieses Spektrum. Ein weiterer grosser Teil der Viszeral- und Thoraxchirurgie stellt die Tumorchirurgie dar.
Viszerale- und thorakale Verletzungen
Zu
den viszeralen Verletzungen gehören Verletzungen der inneren Organe wie z.B.
die Milz- oder Leberruptur, aber auch Verletzungen der Lunge.
Professionalität
Alle Eingriffe an viszeralen Organen finden unter der Federführung eines in der Viszeralchirurgie erfahrenen Kinderchirurgen statt. Das bedeutet, dass der Kinderchirurg sich nebst seiner kinderchirurgischen Weiterbildung im Spezialgebiet Viszeral- und Thoraxchirurgie fortgebildet hat. Sämtliche Abklärungs- und Operationsverfahren werden fortlaufend evaluiert und sind den neusten, international gültigen Standards angepasst. Wenn sinnvoll und möglich, werden die Eingriffe mit der songenannten Schlüssellochtechnik, d.h. minimalinvasiv sowohl im Brustraum (thorakoskopisch) als auch im Bauchraum (laparoskopisch) durchgeführt.

Interdisziplinäre Betreuung und Nachsorge
Die Betreuung und die Nachsorge von unseren Patienten finden in der viszeralchirurgischen Sprechstunde statt. Tumorpatienten werden in der onkologischen Sprechstunde nachkontrolliert. Nebst einer eingehenden klinischen Untersuchung werden in der viszeralchirurgischen Sprechstunde auch Spezialuntersuchungen wie spezifische bildgebende Untersuchungen und funktionelle Untersuchungen (rektale Manometrie) durchgeführt und weiteres erörtert. Dazu werden oft pädiatrische Spezialisten, insbesondere Gastroenterologen, Pneumologen oder die Ernährungsberatung und Physiotherapie integriert. Die meisten Kinder werden von der Geburt bis zum Abschluss von Wachstums und Entwicklung unter Einbezug der Angehörigen betreut, dies in engem Kontakt mit den Kinder- resp. Hausärzten, vielfach auch unter Mithilfe der Kinder-Spitex.
Ein Schwergewicht liegt in den Abklärungen und im spezifischen Management von Problemen mit Verstopfung und Inkontinenz nach Enddarmeingriffen.
Therapien
Neben den erwähnten
operativen Therapien bieten wir interdisziplinär auch verschiedene konservative
Therapien an. Dazu gehört z. B. bei Inkontinenz das „Bowel Management“ oder
Biofeedbacktraining.