Ärzte in blauer Uniform, mit Masken und grünen Hauben stehen um einen OP-Tisch, darauf ist eine offene Gebärmutter zu erkennen.
21.04.2023
Spina bifida

Spina bifida: 200. Operation im Mutterleib durchgeführt

Zum 200. Mal wurde am Zentrum für Fetale Diagnostik und Therapie Zürich am Universitätsspital Zürich USZ eine vorgeburtliche Spina-bifida-Operation durchgeführt. Das heisst, der Fetus wurde noch im Mutterleib operiert. Den Eingriff führt jeweils ein interdisziplinäres Team des USZ und des Universitäts-Kinderspitals Zürich durch.

Die 200. fetale Operation fand Ende Januar statt. Die schwangere Patientin konnte schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder nach Hause entlassen werden. Ihre Tochter kam Anfang April per Kaiserschnitt zur Welt. Dem kleinen Mädchen geht es gut.

OP ermöglicht Betroffenen bessere Lebensqualität
Vorgeburtliche Spina bifida-Operationen werden seit 2010 in Zürich durchgeführt – Kispi und USZ haben damit Pionierarbeit geleistet. Bei der Operation wird die offene Stelle am Rücken des Kindes verschlossen. Somit werden die freiliegenden Nervenbahnen geschützt und können nicht weiter beschädigt werden. Durch diese Behandlung können die sonst nach der Geburt vorhandenen Schädigungen deutlich minimiert oder bestenfalls verhindert werden. So können die betroffenen Kinder trotz Fehlbildung bestmöglich ins Leben starten.


Die Spina bifida oder Myelomeningocele (MMC) ist eine angeborene Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks (offener Rücken). Knöcherne Wirbelbögen fehlen teilweise oder klaffen auseinander. Die Rückenmuskulatur und die darüberliegende Haut sind an der offenen Stelle nicht vorhanden. Das normalerweise im Wirbelkanal verlaufende Rückenmark liegt dort frei und ist somit nicht geschützt. Betroffene Kinder ohne fetale Operation sind oft gelähmt, inkontinent oder tragen Schädigungen des Gehirns davon.