Ein Kind erholt sich von PIMS auf der Intensivstation mit der Hilfe einer Physiotherapeutin
01.02.2023
Corona

Medienmitteilung: Schweizer Studie verbessert Therapie von PIMS

Während der Corona-Pandemie schreckte das neue Entzündungssyndrom PIMS viele Eltern auf. Um die Behandlung von betroffenen Kindern zu verbessern, spannten die Universitäts-Kinderspitäler Zürich und beider Basel zusammen. Deren Erkenntnisse könnten sich nun weltweit positiv auf die Therapie von PIMS auswirken.

PIMS trat während der Pandemie in Erscheinung: Bei einigen Kindern kam es ein paar Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu einer heftigen Entzündungsreaktion des Immunsystems. Diese wird in der Fachsprache auch als das Pädiatrische Multisystemische Inflammatorische Syndrom PIMS bezeichnet. Die Universitäts-Kinderspitäler Zürich und beider Basel lancierten mit acht weiteren grösseren Kinderspitälern der Schweiz eine nationale Studie, um die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit PIMS zu verbessern.

Weltweit verfügbar und günstiger
Bisher bildeten Immunglobuline einen festen Bestandteil von PIMS-Therapien. Das sind Antikörper, die das Immunsystem bei der Bekämpfung der Entzündung unterstützen. Das Problem: Immunglobuline basieren auf menschlichen Blutspenden, sind teuer, rar und deshalb in vielen Ländern der Welt nicht erhältlich. Die Forschenden der Kinderspitäler kommen in ihrer gemeinsamen Studie zum Schluss, dass sich das Steroid Methylprednisolon für die PIMS-Therapie mindestens ebenso eignet wie Immunglobuline. Das Steroid hat entzündungshemmende Eigenschaften und ist schnell wirksam. Vor allem aber ist es weltweit verfügbar und im Vergleich zu anderen Therapieformen günstiger und sicherer in der Beschaffung und Anwendung. Diese Erkenntnis könnte weltweit, vor allem auch in Entwicklungsländern, zu einer massgeblichen Verbesserung der PIMS-Therapien beitragen.

PIMS ist mit dem Abflachen der Pandemie als Krankheitsbild seltener geworden. Da aber SARS-CoV-2 weiterhin in der Bevölkerung zirkuliert, ist davon auszugehen, dass auch PIMS in niedriger Frequenz auftreten wird.  

Die Studie der Kinderspitäler Zürich und beider Basel wurde in der renommierten Fachzeitschrift «The Lancet Child & Adolescent Health» publiziert. Die Studie war nur dank grosszügiger Unterstützung von Stiftungen sowie Spenderinnen und Spendern möglich.

 

Ansprechpersonen für Fragen:
Prof. Dr. med. Luregn Schlapbach, Chefarzt Intensivmedizin & Neonatologie am Universitäts-Kinderspital Zürich
via Medienstelle: +41 44 266 73 85 oder @email


PD Dr. med. Julia Bielicki, Leitende Ärztin Pädiatrie und Infektiologie am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB)  
via Medienstelle: +41 61 704 12 64 oder
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